Der Autor der vorliegenden Schrift geht von der innovativen Hypothese aus, dass die Sprachlernprozesse einer ganzen Reihe hörgeschädigter Kinder, die mit einem Cochlear-Implantat (CI) versorgt sind, nicht primär aufgrund eingeschränkter Hörleistungen subnormal verlaufen, sondern aufgrund unterschiedlicher auditiv-sprachlicher Gedächnisleistungen. Mit diesem Ansatz wird ein Teil der traditionell als hörbedingt aufgefassten Sprachlerndefizite von CI-versorgten Kindern in denselben theoretischen Rahmen gestellt, wie er zur Zeit auch für normal hörende Kinder mit einer so genannten 'Spezifischen Sprachentwicklungsstörung' (SSES) diskutiert wurde.