News Detail: CD: Top Tipps |
COUNTRY
Clint
Black: Soend My Time
1989 war das Jahr von Clint
Black, denn in diesem Jahr veröffentlichte er sein Debutalbum
"Killin Time". Innerhalb weniger Monate erhielt es Platin. Es
wurden fünf Singles ausgekoppelt die alle den ersten Platz der Country
- Charts erreichten. Im selben Jahr bekam er von der CMA den "Horizon
Award". 1990 wurde er "Male Vocalist Of The Year". Seit 1991
ist er Mitglied in der Grand Ol Opry. Im laufe der letzten 10 Jahre wurde
Clint
Black zu einem der Megakünstler der New Countryszene. Clint
Black gilt als einer der besten Songwriter und schreibt viele seiner
Songs selbst.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 19.90 anstatt SFr. 25.90 |
|
PUNK
/ ALTERNATIV
The
Von Bondies: Pawn Shoppe Heart
Wie die kollektive Begeisterung für Bands wie Jet
oder neuerdings auch Franz
Ferdinand zeigen, scheint auch dieses Jahr ein gutes für Gitarrenbands
zu werden. Nach den vier Schotten von Franz
Ferdinand steht mit den Von Bondies auch schon eine Band in den
Startlöchern, die auf ein weiteres hörenswertes Album hoffen lassen.
Der zweite Longplayer der Amerikaner "Pawn Shoppe Heart" diese
Woche erscheinen und wartet mit Blues und attitüdenreichem Punk auf.
Bassistin Carrie: "Wir haben etwas geschaffen, auf das wir wirklich
stolz sind. Jetzt beißen wir uns grade daran die Zähne aus, wie
wir es live spielen sollen. Aber nach jeder Show fühlen wir uns besser
mit den Songs. Jeder von uns ist stolz, weil wir so viel Arbeit in dieses
Album gesteckt haben. Es sieht gut aus, und es klingt so wie wir es wollten.
In zehn Jahren sehen wir auf dieses Album zurück und werden wahrscheinlich
immer noch stolz drauf sein!" Über den Sound der neuen Songs zeigt
sich auch Sänger und Mastermind Jason begeistert: "Tontechnisch
sind unsere beiden Alben wie Tag und Nacht. Beim neuen Album waren wir eine
sehr tighte Band, wir sind jetzt schon fünf Jahre zusammen. Wir kannten
die Songs und hatten keinen Stress. Dabei hat es nur vier Wochen gedauert,
das Album aufzunehmen!" Ganz anders dagegen sei es bei der ersten Langrille
gewesen. Das Erstgeborene scheint bei den Von
Bondies ein wenig das ungeliebte Kind zu sein: "Bei dem ersten
Album hingegen waren wir als Band erst dreieinhalb Monate zusammen. Wir
hatten einen Tag für die Aufnahmen und einen Tag für die Abmischung.
Egal wie gut die Musiker oder die Producer sind, so ein Album wird nie gut
klingen!" Dass die Von
Bondies heiß auf ihre gemeinsame Zeit mit dem neuen Album
sind, merkt man ihnen an. Sie machen Promo wie die Weltmeister. Nur eins
geht ihnen auf die Nerven. Wenn ein gewisser Vorfall vom Ende letzten Jahres
zur Sprache kommt. Die Klopperei mit White
Stripes-Hälfte Jack White liege wie ein Schatten über
der Band, fürchtet Carrie. "Dieser Zwischenfall kam zu so einem
unglücklichen Zeitpunkt. Wir haben dieses neue Album, auf das wir so
stolz sind. Und als es passierte, wussten wir alle: 'Oh nein, das wird jetzt
unser Album völlig überschatten!' Das hat uns alle ziemlich runtergezogen.
Es ist jetzt schon Monate her, und die Leute fragen uns immer noch danach.
Ich mag diese Situation nicht, aber es passieren auch viele positive Dinge
im Moment." Die Leute seien begeistert von ihrer neuen Platte und das
sei das Wichtige.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 19.90 anstatt SFr. 23.90 |
|
POP/ROCK
/ DEUTSCH
Wir
Sind Helden: Die Reklamation: Limited Edition
Kann man einer Sängerin vertrauen, die den Namen Judith Holofernes
trägt? Deren biblische Namensgeberin durch das Köpfen eines Mannes
(des Feldherren Holofernes) in die Geschichte eingegangen ist? Zumindest
drei Männer haben sich nicht abschrecken lassen: Von Judith Holofernes,
der Frontfrau des neuesten Berlin-Hypes Wir
sind Helden. Doch diesmal kommt der Hype zu Recht, denn der Vierer
aus der Hauptstadt hat nicht weniger zu bieten als den perfekten Soundtrack
für die urbane Jahreszeit.
Lief die erste Single "Guten Tag" schon in den Clubs und im Radio
rauf und runter und erfreut sich momentan auch "Müssen nur wollen"
größter Beliebtheit, so brauchen sich auch die anderen Titel
auf "Die Reklamation" nicht zu verstecken. Während Frau Holofernes
grandios und oft verdammt clever mit Worten spielt, begleiten sie ihre Mitspieler
nicht weniger glanzvoll. Mal fährt man auf der NDW-Schiene ("Heldenzeit")
- ohne sich jedoch an das momentane Retro-Gesummse anzubiedern - mal dominiert
einfach zeitgemäßer Pop. Immer dabei: Viel Melodie und die tiefgründig-abgedrehten
Texte, die Wir
sind Helden vom Rest der Republik so angenehm unterscheiden. Auch
bei den ruhigeren Stücken machen die vier nichts falsch. "Du erkennst
mich nicht wieder" kommt so ehrlich und nachvollziehbar daher, dass
es fast weh tut. Bei "Die Nacht" fühlt man sich beim Hören
in die beschriebene Szene hinein katapultiert. So was schaffen die meisten
anderen Bands nach zehn Jahren Songs schreiben nicht! "Die Reklamation"
macht einfach Spaß und tut gut. Die ersten Singles haben nicht zu
viel versprochen, auch auf Albumlänge wird man den Erwartungen gerecht.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Helden etablieren können. An Selbstvertrauen
mangelt es zumindest nicht: "Hat irgendwer gesagt, es wäre Zeit
für Helden? Wir kommen um die anderen Helden abzumelden!" - Übrigens
noch nebenbei: Ja, man kann Judith Holofernes vertrauen, denn ihr biblisches
Pendant schlug dem Feldherrn Holofernes den Kopf schließlich nur ab,
um damit heldenhaft ihr eigenes Volk zu retten. Die deutsche Musikszene
benötigt ebenfalls dringend Helden, die frisch und unverbraucht dem
Pop neue Impulse geben können. Der Weg dorthin ist mit genügend
Widrigkeiten gepflastert, die eine gewachsene, live-erfahrene Gruppe aber
sicher besser - und mit längerem Atem - bewältigen kann als künstliche,
austauschbare Popstar-Produkte vom Reissbrett. Helden müssen tapfer
sein.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 27.90 |
|
ELECTRO
/ DANCE
The
Crystal Method: Legion Of Boom
Sieben Jahre sind seit der Veröffentlichung des Debut-Albums "Vegas"
vergangen, - für eine elektronische Band, der man ja automatisch kürzere
Produktionszyklen unterstellt, eine halbe Ewigkeit. Und dennoch genoss das
amerikanische Duo Scott Kirkland und Ken Jordan kaum einen Atemzug der Erholung.
Eine große Anzahl an Live-Gigs addierte sich zu endlosen Stunden auf
Reisen, wollten doch Touren wie "Family Values" oder "Community
Service" mit Bravour absolviert werden. Aber nicht nur Kids in Armeehosen
auf einem Warehouse-Rave irgendwo im Mittelwesten der Staaten wollten den
Klängen von The Crystal Method lauschen, sondern auch die Gäste
der
Versace Fashion-Show in Mailand. Städte, Kontinente, Flugzeugtickets,
neue Auftrittskonzepte, Aftershowparties - ein Rhythmus der nur wenigen
elektronischen Band zu Teil wird.
Nach wie vor wird dieser Lifestyle für gewöhnlich nur Rockbands
oder handverlesenen DJs zugetragen. Zwischendrin mauserte sich "Vegas"
zum Bestseller, das Video zu "Comin' Back" zirkulierte und rotierte
in den Kanälen, und The Crystal Method konnten sich nicht länger
den Aufmerksamkeiten Hollywoods entziehen. Ihre Musik fand sich wieder auf
der Leinwand und den Soundtracks zu "Spawn",
"South
Park" und "Lost
In Space". Auch die Spieleindustrie, immer auf der Suche nach
coolen Kicks, verwendete die Klänge für Spiele wie "Nitrous
Oxide". Remixes für andere Künstler wie Moby
oder Rage
Against The Machine folgten. Seit die Band 1992 Las Vegas verlassen
hat, um von Los Angeles aus zu operieren, haben sie ihren Horizont in jeder
Richtung erweitert: neue musikalische Einflüsse zugelassen, sich mit
vielen anderen Künstlern ausgetauscht und zusammengearbeitet, größere
Resonanz bei den Medien und ihrem Publikum erzielt und erspielt, viele Städte
bei ihren Touren besucht, und nicht zuletzt die Unterstützung von Geffen
und Interscope für "Tweekend" gewonnen. Mit diesem Selbstbewusstsein
als Setting kann 2004 mit der Veröffentlichung von " Legion Of
Boom" nur bereichernd werden.
Während ihrer US-Tour durch 52 Städte legen Ken und Scott einen
Zwischenstop in Miami ein, um am 09. März bei den » DanceStar
Music Awards aufzulegen. "Legion of Boom" ist in fünf Kategorien
nominiert.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 19.90 anstatt SFr. 25.90 |
|
ALTERNATIV
Audioslave:
Audioslave
Wenige Monate bevor die Crossover-Pioniere Rage
Against The Machine ihr 10-jähriges Jubiläum hätten
feiern können, verlässt Zack De La Rocha am 18. Oktober 2002 die
mittlerweile fast schon legendären Politrocker. Er sei sehr stolz auf
die musikalischen und politischen Errungenschaften der Band, könne
seine persönlichen Vorstellungen in Zukunft aber nur noch alleine umsetzen.
Seitdem wartet die Welt auf De La Rochas "beatlastiges" Soloalbum.
DJ Muggs (Cypress
Hill), Drummer ?uestlove (The
Roots), Roni
Size, El-Producto (Company
Flow), Outkast,
DJ
Premier oder DJ
Shadow werden als Produzenten ins Spiel gebracht. Der geschockte
RATM-Mastermind Tom Morello sagt später, Zack habe schon vor dem Split
eine zweijährige Pause einlegen wollen.
Derweil bringt sich Cypress
Hill-Rapper B-Real als Ersatzmann ins Gespräch: "Vielleicht
seht ihr mich im nächsten Jahr als Frontmann. Ich könnte Zacks
Shit in einer Sekunde lernen. Und ich wäre sehr stolz, denn es ist
wichtig, dass die Band weitermacht", sagt er dem britischen Melody
Maker. Seine Stamm-Crew verlassen würde er jedoch nicht. An seiner
Stelle verschwinden die drei verbliebenen RATM-Mitglieder Brad Wilk (dr),
Tim Commerford (b) und Tom Morello (git) im März 2001 mit Ex-Soundgarden-Sänger
Chris
Cornell, der nach seinem Soloalbum (1999) mehr oder weniger von
der Bildfläche verschwunden ist, im Studio, um dort neue Songs aufzunehmen.
Zuvor hatte der Vierer bereits versuchsweise drei Stücke eingespielt.
Beide Seiten äußern sich sehr zufrieden über das Resultat:
"Cornell ist einer der größten Sänger und Songwriter
der Rockgeschichte", lobt Morello in den höchsten Tönen.
Im Mai verdichten sich die Hinweise, ein gemeinsames Album, das unter neuem
Namen veröffentlicht werden soll. Unter der Regie von Rick Rubin, der
den Anstoß zur neu formierten Supergroup gibt, sind in 19 Tagen 21
Tracks eingespielt.
Zwischenzeitlich schließt der amerikanische Secret Service das Messageboard
der offiziellen RATM-Homepage
wegen angeblich "aufrührerischer Postings" zu den Terrorschlägen
gegen die USA. Dazu bezieht Morello auf der Website Stellung: "Unsere
tiefste Sympathie gilt den Opfern der Angriffe und ihren Familien. Der Verlust
unschuldigen Lebens ist schrecklich. Lasst uns gegen solche Gewalt zusammen
stehen, wann immer sie geschieht und gleichgültig, ob sie im Namen
religiöser Fanatiker oder unserer einheimischen Führungsschicht
verübt wird." Ende März 2002 verkündet Cornell plötzlich
und ohne Begründung seinen Ausstieg aus dem neuen Projekt namens Civilian
(ein erster Gig beim Ozzfest wird abgesagt). Im Juli kehrt er wieder zurück,
das Quartett einigt sich auf ein neues Management (The Firm) und legt so
die Differenzen ad acta. Mittlerweile kursieren 13 Civilian-Stücke
als Demo-Versionen im WWW. Morello ist stinksauer: "Irgend so ein Idiot
aus den Bad Animal Studios in Seattle hat ein paar Demos gestohlen und sie
ohne Erlaubnis ins Netz gestellt. Ich bin wirklich verdammt sauer. Die Songs
hören sich absolut nicht an, wie das, was auf der Platte sein wird
und ich kann es kaum erwarten, dass die Leute das wirkliche Album hören
können."
Im September kehrt der Aggro-Vierer unter dem Namen Audioslave
in ein Studio zurück. Mit einem pyrotechnischen Spektakel beim Videodreh
zur ersten Single "Cochise" (Regiesseur Mark Romanek) sorgen Audioslave
für erstes Chaos. Nachdem sich tausende Anwohner aus Angst vor einem
Terroranschlag bei Behörden und Medien melden, sperrt die Polizei sämtliche
Freeways um das kalifornische San Fernando Valley. Am 18. November erscheint
das gleichnamige Debut-Album der Band. Das Echo ist geteilt. Nicht zuletzt
weil Ex-Grunger und Led
Zeppelin-Fan Cornell in seinen Texten alles andere als den politischen
Agitator gibt. Neben den bekannten schweren und energetischen RATM-Rhythmen
fließen verstärkt melodiöse und ruhigere Passagen ins Songwriting
ein.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 19.90 anstatt SFr. 23.90 |
|
HIP
HOP/RAP / COMPILATION
Verschiedene:
Le Hip Hop
Beim Stichwort französischer Hip Hop fallen dem deutschsprachigem Durchschnittskonsumenten
die Namen Mc
Solaar, IAM,
Saian
Supa Crew und vielleicht noch Passi
ein. Das ist auch nach RZAs
Hip-Hop-Globalisierungs-Versuch so geblieben.
Zwar wird allgemein anerkannt, dass der französische Sprechgesang sich
fest auf dem zweiten Platz hinter dem amerikanischen etabliert hat, doch
dass die Ghettos von Paris, Marseille und anderen Großstädten
echte Rap-Perlen am Fließband produzieren, wurde hierzulande bislang
weitgehend ignoriert. Nach diesem Sampler könnte sich das ändern:
Gleich zu Beginn bittet Lady Laistee mit "Un Peu De Respect" die
Urheberin Aretha
Franklin auf die Breakdancematte. So herrlich klaut sonst höchstens
Nas.
Kalkutta liegt am Ganges, Paris liegt an der Seine, und dass dort herrlich
geflowt wird, liegt nicht etwa an Madeleine, sondern an Disiz La Peste,
gleich zweimal auf dem Sampler vertreten. Dieser Mann rappt auf einem technisch
so hohen Niveau, dass selbst Method
Man der Joint vor Verzückung aus dem Mund kullern dürfte,
sollte er mal auf einen Rotwein und ein Baguette vorbeischauen. Jango Jack
und Vibe sorgen mit freundlicher Unterstützung von Blackstreet
dafür, dass die R'n'B-Fraktion bei der Stange gehalten wird. Auch andere
Stars aus Übersee unterstützen ihre französischen Brüder
im Geiste nach Kräften: Buckshot von Black
Moon vertritt neben Ol Kainry auf "Smatch Ca" die Gangstasparte,
Foxy
Brown spittet an der Seite von Sniper über ein wunderschönes
arabisches Geigensample.
Beinahe unheimlich wird es dann, wenn der Kolumbianer Rocca auf seinem zweiten
Stück, "El Original" die Delinquent
Habits wie rollstuhlfahrende Rentner aussehen lässt. Eine spanische
Wortsalve, die ihm Busta
Rhymes erst mal nachmachen muss, auf einen typischen Orishas-Beat.
Als französische Version von Azad meldet sich MBS zu Wort, bevor die
Anlage den detuschsprachigem Hörer in Stille hüllt, der mit Tränen
in den Augen anerkennen muss, dass unsere Nachbarn uns raptechnisch einfach
meilenwenweit abgehängt haben.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 22.90 |
|
POP
/ SOUL
Lionel
Richie: Just For You
Die Geschichte von Lionel
Richie ist natürlich wie die von Stevie
Wonder oder Marvin
Gaye eng mit dem Label Motown und der Musikrichtung Soul verknüpft.
Zu Motown kommt Richie 1970, nach dreijähriger Tingeltour mit den Commodores
durch den Süden der USA. Anfangs spielen die Commodores
flotte bläserlastige Dance-Funk-Instrumentals, doch unter Lionel
Richies Einfluss wird der Sound der Band variabler und tendiert
zugleich mehr und mehr zum typischen Motown-Soul.
Die Hits der Commodores
heißen "Easy", "Sail On" und "Still"
und machen die Band zum erfolgreichsten Motown-Act der 70er Jahre. 1982
lösen sich die Commodores
auf, zu diesem Zeitpunkt hat Lionel
Richie bereits eine Solokarriere eingeleitet, die ihresgleichen
sucht. 70 Millionen verkaufte Alben, fünf Grammys, ein Oscar, ein Golden
Globe und diverse American Music Awards gehen auf sein Konto, von 1978 ("Three
Times A Lady") bis 1986 ("Say You, Say Me") hat er jedes
Jahr einen Nummer eins Hit in den Charts - das hat außer ihm bisher
kein anderer Musiker geschafft. 2004 - "And my heaaaaaart is breaking,
just for you, just for you ..." - so geht das los, mit einer bis zum
'Herz' auf- und anschließend wieder absteigenden Melodielinie. Vor
allem am Anfang von Lionel
Richies achtem Solo-Album hat man ganz stark das Gefühl, dass
der Schmusesoul-Sänger wieder nur das eine Lied singt, das er schon
immer sang, und das er eben ganz besonders gut beherrscht.
Tatsächlich sind es einfache und eigentlich immer die gleichen Mittel,
die Richie verwendet. Da sind zum einen die überaus simplen und Wiederholung
nicht scheuenden Textfragmente; ohne den zweiten Song nur einmal gehört
zu haben, weiß der Richie-Fan, wie die Titelzeile "I Still Believe"
weiter gehen muss: "... in love" natürlich, denn "love
is the answer". Die Einheit von Text und Musik zeichnet Lionel
Richies Stücke aus; und mögen auch die Kritiker schon
seit Jahren den Mut zur Innovation vermissen - seine Fans lieben die Verlässlichkeit,
mit der Lionel ihre Erwartungen erfüllt. Es dürfte also weder
Zufall noch Geschäftsinteresse, sondern vielmehr echte Seelenverwandschaft
gewesen sein, die Richie mit Lenny
Kravitz, dem anderen großen Konservativen der populären
Musik zusammen brachte. Aus dem Rahmen des Albums fallen "Time Of Our
Life" und "Road To Heaven", die beiden Stücke, bei denen
Lenny
Kravitz seine Finger im Spiel hatte, jedenfalls nicht.
Auf dieser sicheren Grundlage lässt sich dann doch auch noch was Neues
ausprobieren. Etwa wenn in "Ball And Chain" der Songwriter-Stil
im Mittelteil von krachigen Gitarren abgelöst wird. Oder wenn Richie
gemeinsam mit Daniel Bedingfield in "Do Ya" seiner Motown-Vergangenheit
und Stevie
Wonder die Ehre erweist. Richtig innovativ, ja fast revolutionär
ist aber für Lionel
Richies Verhältnisse, dass er den Begriff der Liebe gleich
in mehreren Songs nicht mehr privat, sondern politisch fasst. Der Co-Autor
von "We Are The World" scheint sich tatsächlich wieder für
die ganze 'Welt' zu interessieren, so eindeutig wie in "Dance For The
World" hat er sich jedenfalls noch selten zu seinen afrikanischen Wurzeln
bekannt.Und wenn die Liebe nicht mehr nur Rausch und Trost und Ablenkung
bedeutet, sondern auch Verpflichtung und Mahnung, dann könnte das eine
Lied, das Lionel
Richie singt, auch wieder Menschen berühren, die nicht zu seinem
engsten Fankreis zählen.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 2790 |
|
POP/ROCK
/ SCHWEIZ
Plüsch:
Sidefiin
«Sidefiin» - das ist der Titel des neuen, des zweiten Albums
von Plüsch.
«Sidefiin» - das heisst seidenfein, zart wie Seide. Doch wenn
ein Berner «sidefiin» sagt, dann meint er auch: «genau
richtig, voll preicht». Man sollte sich vom Bandnamen nicht auf die
falsche Fährte locken lassen. Und vom Albumtitel schon gar nicht. «Sidefiin»
heisst nicht etwa flauschig. Und schon gar nicht süss. Ritschi, Röschel,
Simi, Hunzi und Bali sind nicht bereit, Erwartungen zu erfüllen und
Bewährtes lauwarm nachzukochen. «Sidefiin» geht tiefer
- hinein in die zartbitteren Erfahrungen des Lebens. Lieder wie «Schwein
gha», «Liebesspiel» oder «Schutzengel» zeigen
das Leben wie es ist. «Sidefiin» lässt einen lachen und
weinen, nachdenken und tanzen.
«Sidefiin» ist tatsächlich «sidefiin». Plüschig,
aber ohne Zusatz von Weichmachern. Im Gegenteil. Plüsch
haben nach ihrer ausverkauften Tournee die Energie und die Frische von der
Bühne mit ins Studio genommen. Sie haben ein Album aufgenommen, das
mit seiner Spielfreude, seiner Vielfältigkeit und seiner Intensität
den Weg weiterverfolgt, den sie mit ihrem Erstling begonnen haben.
Und Plüsch
heisst auch: sagen, was man denkt. Das Gefühl im Bauch rauslassen.
«Sidefiin» tastet sich seidenfein heran, umgarnt und schmeichelt.
Um dann zu überraschen mit einer Kompaktheit, die einen umhaut. Mit
Texten, die ins Herz gehen, Melodien, die mit dem Ohr flirten und - last
but not least - einem Sänger, der mit seiner Stimme die Seele berühren
kann.
«Sidefiin» ist vertontes Leben in 12 Liedern. «Sidefiin»
ist ultrahart und butterzart. Rührend und berührend. Einfach Plüsch.
Oder wie der Berner sagen würde: «genau richtig, voll preicht»
Jetzt
bestellen für nur SFr. 25.90 |
|
TECHNO
DJ
Koze: All People Is My Friends Mix Compilation
Koze, Koze, noch einmal! Wer den Werdegang des ehrenwerten DJ-Herren Koze,
bürgerlich: Kozalla, in Disco, Radio und/oder auf Tonträger in
den letzten paar Jahren auch nur ansatzweise verfolgt hat, weiß, dass
man bei ihm überall und jederzeit auf quasi alles gefasst sein muss
und auch - sein darf. Hip Hop, Techno, Acid, Gospel, schmierige House- und
Disco-Tunes, es ist alles drin in seiner Wundertüte, die er da geschickt
als ganz normalen DJ-Koffer getarnt hat. Und diese Tüte hatte er offenbar
auch dabei, als er sich Oktober letzten Jahres ins Soundtology Studio in
HH-St.Georg zurückzog, um dort mal eben für die Kompakten aus
Köln eine neue Mische aufzunehmen.
Und dort packt Koze etliche internationale Herrschaften wie Mr.
Oizo und Mathew Johnson, größtenteils jedoch deutsche
Homies à la Thomas Brinkmann, Wolfgang Voigt sowie den Herrn Müller
alias Isolee in den charmant mit "All People Is My Friends" betitelten
Mix. Die Stilrichtung, in der sich dieser Mix bewegt, ist somit mit Minimal-House
zwar etwas grob, aber doch recht passend zu benennen, was ja auch mit der
grundsätzlichen Ausrichtung des Kompakt-Labels ganz prima harmoniert.
Bevor allerdings die Beats und Bleeps und die ganzen elektronischen Sounds
aus dem Käfig gelassen werden, zeigt Koze erst mal allen, was für
ein prächtiger Querkopf er doch ist. Könnte schließlich
sein, dass da einer zum ersten Mal was von ihm hört, und dann ... ja
dann wird halt mit doch eher simplen Pianoklängen und leichtem Knastern
das freaky Terrain abgesteckt und gezeigt, dass nicht alle DJs mit Scheuklappen
auf die Welt kommen.
Doch damit nicht genug, jetzt dürfen noch die Schüler der Langley
School (Langley, dort wo CIA lebt ?) in ihrem Musikprojekt "The Long
And Winding Road" von Herrn Paul
McCartney interpretieren und die Christians mit Herrn Sprenger rumdudeln.
Nice, aber doch auch ein klein wenig seltsam, wie Koze hier den Hörer
in den Bann seiner Mischkunst zu ziehen gedenkt. Und just in dem Moment,
in dem man sich nach so ca. 8 -9 Minuten dann doch fragt, wie und wo und
vor allem was hier eigentlich läuft, zückt er mit Jan Jelinek
das erste gaaaaanz dicke Elektro-Ass aus dem Ärmel. Extrem smooth und
geschmackvoll ist das und jetzt, ja endlich, wird auch mal etwas auf die
Tube gedrückt. Stuttgarts Liebling Michel Baumann darf als Jackmate
die Technohupe bedienen, was uns wohlig an Garniers
famoses Houseforce erinnert, hmmmmmmmmm-schön.
Weiter im Programm, schlicht, schön, sachlich, sexy ziehen Oizo, Isolee,
Fabrice Lig (mit schicken Disco-Sounds) und Thomas Brinkmann ihre Bahnen,
da gestattet Koze sich und uns mit dem veritablen Sommerhit "Waiworinao"
des Exilchilenen Villalobos eine kleine Beatpause und lässt den Bass
grooven. Tja, das war ja mal wieder schon beinahe zu schön, gleich
mal was Verzirpteres hinterher, oder was meint ihr, und dann wieder auf
die gepflegte Beatschiene einschwenken.
Mathew Jonson schnurrt ganz gut vor sich hin, Grungerman bringt mich mit
seinem Reinhard
Mey-Sample (?) doch ein wenig aus der Fassung (heavy shit, respect),
und als würdiger Abschluss: der Meister himself. Geklöppel B2.
Lovely, wie eine Reise durchs Honigkuchenpferdland, psychedelische und bewusstseinserweiternde
Nebenwirkungen nicht ganz ausgeschlossen. Glockenspiel, Gekrähe karaokegeschädigter
Mitmenschen und Schluss.
Nun, da der Vorhang gefallen ist, bleibt eigentlich nur noch der Repeatdaumen
und die Feststellung, dass Koze uns mit "All People Is My Friends"
neuerlich eine erquickende Ahnung der wunderbaren Leichtigkeit des DJ-Seins
beschert. Tolle moderne Unterhaltungsmusik, vermittelt mit sehr viel Humor,
sehr viel Feeling und sehr wenig Mixrumgewichse. All Peolple Is My Friends?
Jetzt
bestellen für nur SFr. 25.90 |
|
MUSIK
DVD / HIP HOP/RAP
Outkast:
The Videos
Fast alle der elf ausgewählten Outkast-Videos
gehen als Genre-Genialitäten in die Annalen der Hip Hop-History ein.
Innovativ, funky und stets eine Geschichte erzählend setzen die kleinen,
musikalischen Filmperlen seit 1995 Maßstäbe und den vielseitigen
Outkast-Sound
visuell um. So cruist das Duo auf der Premiere "Player's Ball"
vom Debüt "Southernplayalisticadillacmuzik" dem G-Funk-Sound
entsprechend mit alten Cadis durchs Ghetto. Auf dem zweiten Album "Atliens"
treiben Outkast
die musikalische Entwicklung voran. Der Westcoast-Sound rückt in den
Hintergrund, während spacige P-Funk-Tunes dominieren. So kommen die
Clips für "Elevators" und "Atliens" mystisch religiös
daher und machen die unterschiedliche Charaktere von Andre und Big Boi zum
ersten Mal sichtbar. Während Andre als Turban-Hippie zum 70er Black
Power-Funker mutiert, fährt Big Boi lässig und cool wie gehabt
auf der alten Gangsta-Schiene. Doch nach den zwei Beiträgen wird sich
der Die-Hard-Fan wundern: Wo ist das Video zu "Jazzy Belle"? Die
Frage bleibt unbeantwortet. Es geht weiter mit den Singles der vierten Scheibe
"Stankonia", die trotz vollkommen abgedrehter Sounds und Raps
den weltweiten Durchbruch von Atlanta's Finest bedeutet. Neben dem bildgewaltigen
"Ms Jackson" lässt besonders das hektische, farbenprächtige
"B.O.B." Mund und Augen offen stehen. Gegen diese lila Wiesen
können die "Purple Hills" von Eminems D-12-Posse glatt einpacken.
Man würde sich nicht wundern, käme George Clinton mit seinem Mutterschiff
jeden Moment um's Eck geflogen. Den Abschluss bilden die beiden Videos des
neuen Doppelalbums "Speakerboxxx/The Love Below", die es in der
bekannten Single-Version sowie als wesentlich interessantere Long Version
gibt.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 32.80 |
|
Text-Quellen:
Diverse |
|
12.03.2004 23:57:38 / enzo Alle Angaben ohne Gewähr |
Zur Monatsübersicht |
|
Wird aktuell angeschaut... |
| |
|