News Detail: CD: Top Tipps |
POP/ROCK
/ FUNK
Gee
K: Secondo
Die Gitarren-Riffs tanzen catchy wie bei frühen Prince-Platten,
der Bass hat Boden schwer dabei auf demselben zu bleiben - die Leadlinien
vermischen
sich meisterhaft mit dem Chor und versetzen dich in ekstatische Sound-Sphären.
Darüber und darunter partizipieren seine exzellenten Musiker so unverschämt
raffiniert, dass der Mann mitsamt seiner Band inhaftiert gehört.
Aus diesem multikulturellen Reichtum emotionaler Energie, die durch Gee's
hel lenisch - hel vetische Dualmentalität geprägt ist, entsteht
ein innovativer R'n'B, Funk, Soul, Rock, Swiss "Secondo" Crossover,
erschaffen die CD-Player und Bühnen dieses Planeten zu rocken.
Das Sahnehäubchen obendrauf bilden die herausragenden Gäste:
Malcolm Green (USA), Jimmy Skizzo (I), Lucky Okumu (KEN), Art Wicki (CH),
Petros Kotsaridis (GR) und Damara Meier (CH)
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R&B
/ DANCE
Ashanti:
Concrete Rose
Auch an Murder Inc-Prinzessin Ashanti
ist der Streit zwischen ihrem Labelpartner Ja
Rule und dem 50
Cent-Lager nicht spurlos vorüber gegangen. Das verraten auf
der einen Seite die lahmenden Verkaufszahlen, die weit hinter jenen liegen,
die Murder Inc während seiner Blütephase feiern konnte. Zum Anderen
vollzog sich die Veröffentlichung des neuen Albums "Concrete Rose"
zunächst jenseits jeglicher medialen Öffentlichkeit. Deswegen
wohl griff die Plattenfirma in die 'sex sells'-Schublade: Der Sticker auf
der Platte bewirbt die zwei neuen "sexy Singles", und im Booklets
gibts verführerische Posen.
Anstatt der aufreizenden Fotos hätten Irv Gotti und seine Label-Bagage
aber lieber auf eine zugkräftige Single setzen sollen. Wieso das nicht
passiert ist, bleibt schleierhaft, denn den Hit hat Ashanti
ohne Frage mit "Only U" im Gepäck. Das wunderbar rotzige
Rock-Riff ist genauso simpel wie brachial und begeistert wie Ja
Rules kürzlich veröffentlichtes "New York".
Der Rest dagegen wird der Ankündigung Ashantis,
R'n'B mit Hip Hop zu verbinden, kaum gerecht. Ausnahmen vom kontemporären
Pop bilden lediglich zwei Stücke: "Focus" zeigt das Ashantis
liebliches Organ auch mit düsteren, Spannungsgeladenen Instrumentals
harmoniert. "U" geht am weitesten in Richtung der eingangs erwähnten
Ankündigung und ähnelt dank treibendem Boom Bap Mary
J. Bliges frühen gemeinsamen Aufnahmen mit Puff
Daddy. Die Party-Hymne des Albums ("Turn It Up") dümpelt
ideenlos überladen vor sich hin und macht vor allem eines klar: das
Yin Yang-Dreamteam aus Ja
Rule, dem harten Rapper, und Ashanti,
der lieblichen Chanteuse hat seine besten Zeiten hinter sich. Der Sanierungsplan
für The Inc lautet also folgendermassen: Vermarktet Ashanti
ohne schlechtes Gewissen als Pop und schickt Ja
Rule auf die Strasse, damit ihn auch Fifty und Co. wieder (oder
erstmals) Ernst nehmen.
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ROCK'N
ROLL
Boppin'b:
Bop Around The Pop
Wie die meisten mitbekommen haben, ist Dick
Brave der Ruhm, den er mit seinem Album "Dick This" losgetreten
hat, zu viel geworden. Rückzug lautet die Devise deshalb. Als kleines
Geschenk für seine Fans hebt Dick
Brave nun das Rock-A-Billy Quintett Boppin'
B aufs Tableau. "Bop Around The Pop" heisst deren
achtes Album, auf dem sich die Aschaffenburger ihrem berühmten Mentor
gegenüber äusserst wohlgesonnen zeigen und sich seiner Hits
der letzten Jahre annehmen. Zwar stammt mit "Everybody Loves You"
nur ein einziger Titel des Albums aus der Feder des einst heissumschwärmten
Teenie-Idols Sasha.
Doch kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Schmuse-Smasher wie "If
You Believe In Love" oder "Raindrops" in unseren Breiten
nicht zuletzt dank des 98er Sasha-Longplayers
"Dedicated To ..." eine Renaissance erlebten und einer jungen
Hörerschaft so überhaupt erst schmackhaft gemacht wurden. Den
fünf Herren von Boppin'
B sind derlei beinahe schon klassische Tunes natürlich keineswegs
fremd. Seit beinahe 20 Jahren stehen sie auf der Bühne und haben sich
mittlerweile weit über ihren Heimatort Aschaffenburg einen Namen bei
Rock 'n' Roll-Freunden gemacht. Auf "Bop Around The Pop" spielen
Boppin' B
ihre ganze Routine aus, frischen die bekannten Songs gekonnt auf und verleihen
ihnen ihre eigene Note.
"If You Believe"
versprüht mit seiner gepfiffenen Melodie und den zarten Tönen
einer Akustikgitarre reichlich Tarantino-Flair.
Kill Bill
lässt grüssen. Kurz darauf schiebt ein munter hüpfender
Bum-Chacka-Bum-Rhythmus à la Johnny
Cash die dramatische Einleitung bei Seite und rockt straight drauf
los. Damit ist die Marschrichtung für "Bop Around The Pop"
vorgegeben. Die meisten Songs laden in der Up-Tempo-Interpretation eher
zu flotten Rock'n'Roll-Tanzschritten denn zum Steh-Blues ein. Auch das
sich ansonsten so melancholisch dahin schleppende "I Feel Lonely"
trägt der trocken angeschlagene Slap-Bass mit viel Groove nach vorne.
Kein Wunder, dass Boppin'
B der Ruf voraus eilt, jede Party spielerisch in Gang zu bringen.
Dick Brave hat seine
Erben gefunden.
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POP/ROCK
/ ALTERNATIV
Seven
Mary Three: Dis/Location
Seven
Mary Three ist eine dieser amerikanischen Bands, die es trotz langjähriger
harter Arbeit nie so richtig über den Teich geschafft haben. Wer wissen
möchte, warum das so ist, der sollte sich ihr neues Werk "Dis/Location"
anhören. Es gibt Musik, die funktioniert in den USA, aber nicht in
Europa, ohne dass es eine eindeutige Erklärung dafür gäbe.
Dabei fängt es so schön an. Der Opener "Settle Up" rockt
hart wie die Wüste, mit pumpender Bassdrum und derbe motorisierten
Gitarren. Danach eine lahme Ballade wie "Without You Feels" zu
stellen, schreckt schon mal gehörig ab. Seven
Mary Three rutschen in Rekordzeit auf Creed-Niveau ab. Aber mit
einer Band wie Creed kann man sie vielleicht am ehesten vergleichen. So
langweilig wie, sagen wir mal, Nebraska (Omaha jetzt mal ausgenommen), und
doch so bodenständig und originär amerikanisch, dass sie sich
wahrscheinlich genau dort zum Megaseller entwickeln. Das sind sie: eine
All-American-Band. Hart arbeitend, aber nicht wirklich hart rockend. Immer
da aufhörend, wo es gerade spannend werden könnte. So entstehen
Songs mit schönen Melodien wie "Oceans Of Envy", die leider
so süss und so belanglos bleiben, dass es fast Verschwendung ist.
Kurz keimt bei "Bark No Bite" noch mal Hoffnung auf. Ja, das klingt
dreckig und gefährlich. Doch der Refrain zerrt wieder am Gähnreiz.
Es würde ja nicht weiter zählen, wenn sie auch sonst nichts drauf
hätten, aber die vier aus Virginia beherrschen Instrumente und Stimme
durchaus. Dennoch lassen sie es nicht raus. Geben nicht alles. Weil sie
nicht wissen wie oder es nicht wollen? Und so langweilen sie sich durch
die Platte mit mal mehr Ballade, mal weniger Bluesrock. Betroffenheitsrock
für Erwachsene, die auf ihrer Dinnerparty mal die Rocksau rauslassen
wollen. Schade nur, dass am Ende mit "Subway Tunnel Microphones"
noch mal ein richtiger Rocker steht. Denn sonst hätte man getrost weiterschlafen
können. Und auf die Schnapsidee, die Lyrics nur im Enhanced CD-Teil
zu verewigen, was gleichzeitiges Anhören und Nachlesen unmöglich
macht, kann auch nur ein absoluter Vollprofi gekommen sein.
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HEAVY
METAL
Lit:
Lit: Inkl. Bonus DVD (CD + DVD)
Lit? Irgendwoher
kennt man die Jungs auf dem düsterschwarzen Cover doch. Achja, da war
was, vor drei Jahren oder so, das Video, in dem sie auf dem Körper
von Pamela
Anderson rumgerockt haben. Hatte ich damals unter Poppunk, belanglos,
abgelegt.
Und jetzt? Ganz in schwarz, die Hemden gegen den Wife-Beater ausgetauscht.
Hat die Band den entscheidenden Schritt vorwärts gemacht und präsentiert
auf der neuen Scheibe den neuen, diesmal wirklich heissen Scheiss?
Leider nein. Auch wenn es zu Beginn so klingt, denn "Too Fast For A
U-Turn" hat steil gehende Gitarren, eine schnieke groovende Basslinie,
und verzerrten Gesang; mit Poppunk hat das wirklich nix zu tun.
Auch die ersten Takte von "Looks Like They Were Right" vermitteln
das Gefühl, als läge die neue Queens-Scheibe
unterm Laser. Doch spätestens beim Refrain verlieren sich Lit
in popliebreizender Belanglosigkeit. Dem balladesken Prinzip begegnet man
bei Lit noch
öfter, entweder in den Vollblutschmonzetten wie "Times Like This"
oder "Lullaby" oder als halbgares Stück mit Balladenzitaten
wie "All Or Nothing". Immer wieder schafft man es, Inspiration
rauszuhören, und das ist eigentlich ganz lustig: hier ein bisschen
Aerosmith,
da ein Quentchen Queens,
dort The Cure,
bei "Alright" werden sogar die Ramones
("Psycho Therapy") zitiert, und bei "Forever Begins Right
Now" huldigen Lit
den Pilzköpfen aus Liverpool. Doch bis auf wenige Momente bleiben Lit
musikalisch weitgehend uninteressant. Tausendmal gehört, tausendmal
ist nichts passiert. 'Zoom' macht es auch bei Lit
nicht. Konsens-Punk für solche, die sich für ein Festival im Sommer
die Haare mit auswaschbarer Farbe grün färben. Oder wie Belle
es formuliert haben: "You were dressed like a punk but you are to young
to remember".
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HIP
HOP/RAP
Ludacris:
The Red Light District
Was ist hier los? Dirty South-Superstar Ludacris
spielt in der Fussball-Bundesliga? Wie sagte Ex-Cottbusser Kaderschmied
Ede Geyer einst: "Manche jungen Spieler haben eine Einstellung zum
Leistungssport wie die Nutten auf St. Pauli. Die rauchen, saufen und huren
rum, gehen morgens um 6 Uhr ins Bett." Und nun das: Party-Rapper Ludacris
läuft mit seinem vierten Album "Red Light District" auf.
"Klar weiss ich, dass der Titel die Leute zuerst an den "Redlight
District" von Amsterdam erinnert, aber ich beziehe mich eher auf meine
freiheitliche Einstellung: zu tun, wozu ich Lust habe", windet sich
Atlantas Finest. Doch Luda frönt auch mit seinem neuesten Streich wieder
dem "Bitches And Beer"-Motto. Und das ist gut so. Er legt zwar
keine deutschen Tugenden an den Tag, aber wer nur das spielt, was er sehr
gut kann, gewinnt nicht selten. In Ludas Fall heisst das: Bouncen bis
zum Elfmeterschiessen. Bereits das "Intro" prescht dank Timbaland
gewohnt minimalistisch nach vorne. In die gleiche Rasennarbe schlagen "The
Potion" vom selben genialen Beatmacher und die kämpferische Single
"Get Back". Über allem trumpft jedoch das von Nas'
"Streets Disciple"-Meisterwerk bekannte Beatbox-Monster "Virgo".
Es dominiert selbst hier den Boom Bounce-Rap, der so gut zum prollig-clubkompatiblen,
aber niemals langweiligen Flow von Ludacris
passt. Da darf es den Fan nicht stören, dass G-Unit-Neuzugang
The Game über Ludas lyrische Leistung lästerte. Doch wer will
den Dirty South-Derwisch schon über die schlechte Bildung der afroamerikanischen
Community stylen hören: Das können andere besser. Es reicht, wenn
er über seine Spielsucht berichtet ("I got a gamblin' problem"
in "Put Your Money" mit dem sich rar machenden DMX),
oder sich im Snoop'schen "Blueberry Yum Yum" der Outkast-Hausproduzenten
Organized Noize an Doping in Amsterdam erinnert ("Let's Get High").
Während St. Pauli im Niemandsland der Regionalliga verschwindet, das
horizontale Gewerbe immer weiter boomt und Ede Geyer an vergangene Schleiferzeiten
denkt, spielt der Mario Basler des Rap in der Champions League.
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SOUNDTRACK
Christian
Bruhm: Timm Thaler
Als einem zu Weihnachten der ZDF-Mehrteiler Timm
Thaler die quälend langen Feiertage verkürzte, war ich
gerade einmal fünf Jahre alt. Die Weihnachtsserie durfte ich aber dennoch
schauen, meinen grosszügigen Eltern sei Dank. Hätten sie
gewusst, was mich bei Timm
Thaler erwartet, wären sie vielleicht nicht so weihnachtlich
milde gestimmt gewesen. Hinter dem kindlich-naiv klingenden Namen mit der
Alliteration verbirgt sich die Geschichte eines Jungen, der sein Lachen
verkauft. Das war harter Stoff für einen Fünfjährigen. Auf
so eine Idee wäre ich im Leben nie gekommen. Und mein Lachen hätte
ich an einen so finsteren Gesellen wie den Baron Lefeut sowieso nicht verkauft.
Der nämlich macht mit dem jugendlichen Lächeln von Timm
Thaler dubiose Geschäfte, um es vorsichtig auszudrücken.
Selbst Jahre später verfolgten mich noch die Bilder von Horst Frank
als teuflischem Baron und Thomas
Ohrner in der Rolle des unglücklichen Jungen. Hätten meine
Eltern das geahnt, der Fernseher wäre an den Weihnachtstagen des Jahres
1979 bestimmt nicht eingeschaltet worden. Einen nicht unwesentlichen Anteil
am gruseligen Eindruck, den Timm
Thaler bei mir hinterliess, hat der von Christian
Bruhn komponierte Soundtrack zur Serie. Der gebürtige Münchner,
ein musikalischer Tausendsassa, der Gassenhauer wie "Marmor Stein und
Eisen bricht", "Liebeskummer lohnt sich nicht" oder "Zwei
kleine Italiener" in Form goss, entdeckt in den 70er Jahren das Fernsehen
für sich. Captain Future düst zu seiner Musik von Planet zu Planet,
und Timm Thaler
jagt, getragen von Bruhns Synthie-Klängen, seinem Lachen nach.
Für den Timm
Thaler-Soundtrack hat sich Bruhn mit Musikern aus dem Dunstkreis
von Giorgio
Moroders Münchner Discoschmiede ins Studio zurückgezogen,
wo die kühlen Klangwelten der Fernsehserie Gestalt annahmen. Ein
wenig klingt der Groove der Munich Machine durch, etwa bei "Timm
auf der Flucht" oder dem Bonustitel "Devil's Tango". Der
überwiegende Teil der Songs jedoch lebt von einer in Moll gefassten,
traurig melancholischen Grundstimmung, die einem jedes Lachen aus dem
Gesicht treibt.
Vor allem die musikalische Charakterisierung des finsteren und undurchsichtigen
Barons Lefeut jagt einem auch noch Jahre nach der Fernsehausstrahlung
einen Schauer den Rücken hinunter. Kein Wunder, dass meine zarten
Kinderaugen zu gleichen Teilen fasziniert und verstört waren von
dem, was sich da auf der Mattscheibe abspielte. Diggler Records sei Dank,
dass diese Erinnerungen aus Kindheitstagen nun wieder lebendig werden.
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SOUNDTRACK
Die
Fetten Jahre Sind Vorbei
Die fetten
Jahre sind vorbei! Aus, Ende, Schluss. Vorbei = nie wieder?
Die "Erziehungsberechtigten" wollen mit ihren Aktionen die Reichen
der Stadt verängstigen, langsam, schleichend. Und doch geht alles schief.
Müssen sie einsehen, dass auch sie Teil des Systems sind, in dem sie
nun mal leben? Die fetten
Jahre sind vorbei. Könnte genau so gut die traurige, jammernde,
stets mit gesenktem Kopf wiederholte Floskel der Musikwirtschaft sein. Kein
Geld, keine neuen Künstler, keine rosige Zukunft. Braucht es auch hier
eine Revolution? Geht auch die dann so schief wie das Internet-Desaster?
Ist es zu spät, alles verloren? Wohl kaum, der Soundtrack zu "Die
fetten
Jahre sind vorbei" zeigt eindrücklich, dass es gute Musik
gab, gibt und geben wird. Obwohl im Film die Musik eine eher hintergründige
Rolle spielt (abgesehen vom eindringlich eingesetzten "Gemini"
von One
Inch Punch und Lucky
Jims "Halleluja"). Nun hat man aus den wenigen Stücken
im Film gleich einen Soundtrack mit 30 (The
Notwist, Nada
Surf, Radio
4, Sophia,
Mark Lanegan,
Element
Of Crime u.v.m.) durchgängig grandiosen Indie-Pop-Electro-Rock-Perlen
kompiliert. Hier kamen Schauspieler und Regisseur zum Zug. Denn wer kann
einschätzen, welche Musik zu Film und Charakteren passt, wenn nicht
die Crew? Und die beweist Geschmack und Stilsicherheit. "The trouble
is/that you're in love with someone else" - Interpols
"C'mere" lässt Bilder aus dem Film vors Auge purzeln. Eine
Frau zwischen zwei Männern: "I have my doubts/little girl".
Auch Franz
Ferdinands "Darts Of Pleasure" zeichnet Stimmungen nach,
wie man sie im Film erkannte: Wilde, unbändige Lust, das richtige Leben
zu leben. Film hin oder her, hier findet man einfach keine Aussetzer. Wer
mit "Personal Jesus" (Depeche
Mode) einsteigt, kann kaum mehr was falsch machen. Im weiteren Verlauf
(vgl. Tracklist) leistet man sich ebenfalls keinen Patzer. Jugendzimmer-Lieblingslieder
(Tocotronic)
wechseln mit neuen Lieblingsbands (Mediengruppe
Telekommander) und werden von altehrwürdigen Meistern (Leonard
Cohen) geleitet. Seit langem mal wieder ein Soundtrack, bei dem
keiner erröten muss, wenn er auf einer Studentenparty seinen Weg in
den CD-Player schafft.
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INDIE
ROCK / METAL
Clutch:
Blast Tyrant
Clutchs sechstes
Studio-Album erscheint später als geplant. Man könnte sich fragen
warum (zwischenzeitlich wechselte die Band aus Maryland zum zigsten Mal
das Label), ziehen die vier US-Amerikaner doch meist denselben Reifen auf.
Dennoch hat sich die Pause durchaus gelohnt: das gute Stück wirkt runderneuert.
Spielfreude und Rhythmus zeichnen die harten und differenzierten Arrangements
aus. Clutch
setzen bei "Blast Tyrant" zwar wieder auf das, was sie am besten
können: 70er-Rock, Metal, Blues und ein wenig RATM. Ihr heavy Rocksound
klingt aber frisch und mitreissend: der richtige Stoff für Fahrten
auf verstaubten Highways. Die dröhnend verzerrten Riffs und trocken
gespielten, kaum knallenden Drums geben oft ordentlich Gas, können
aber auch psychedelisch ausufern ("Wysiwyg"). Neil Fallon hält
den ganzen Apparat mit seinen eigenartigen Vocals zusammen. Sein Organ klingt
dreckig wie in der dick rockenden Moshhymne "The Mob Goes Wild"
oder komisch abgehoben (im zu Beginn akustischen "The Regulator").
Bei "Promoter (Of Earth Bound Causes)" singt er auch mal zwei
Spuren ein.
Fallon und Gitarrist
Tim Slut, die gemeinsam mit Drummer Jean-Paul Gaster und Basser Dan Maines
Hunderte Konzerte auf dem Buckel haben, treten zudem gerne ins Wahwah-Pedal.
Morellosches Lickverständnis blitzt partiell in "(In The Wake
Of) The Swollen Goat" oder dem coolen "Cypress Grove" auf.
Letzteres Stück sorgt wie der obszöne Groove von "Worm
Drink" mit lockeren Perkussions für Abwechslung. Clutchs
Webseite firmiert nicht zufällig unter dem Domain-Namen "Pro-Rock":
sie schaffen es auch nach über zehn Jahren klar definiertem Bandsound
Standards mit einer sehr persönlichen Note zu versehen. Und so dürfte
es auch weiter gehen.
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MUSIK
DVD
Beginner:
Die derbste Band der Welt (2 DVD)
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die erste Deutschrap-DVD
im ganz grossen Stil in Richtung Käuferschicht gefeuert wurde.
Dass dieser erste Versuch gelang, hat man - neben dem Fakt, dass DJ Mad
mit einer Kamera in der Hand geboren ist - der unermesslichen Innovativität
der Beginner
zu verdanken. Aus der 13-jährigen Bandgeschichte haben Eissfeldt,
Denyo und DJ Mad über fünf Stunden Video-Material zusammengetragen,
um ihre Fans mit einer Beginner-Überdosis
zu beglücken. DVD eins erzählt den Werdegang einer der erfolgreichsten
Hip Hop-Bands aus deutschen Landen und unterstreicht in vielen Facetten,
wie die drei Hamburger Jungs Deutschrap auf eine neue Stufe stellten. Wenn
die Beginner
aus ihrem ganz persönlichen Geschichtsbuch erzählen, liest sich
das wie die Geschichte des deutschen Hip Hop selbst. Der mühsame Aufstieg
über Jugendzentren und Jams, auf denen man jeden, wenn nicht gekannt,
doch zumindest gegrüsst hat, bis hin zur Seifenblase, die sich
immer mehr aufblähte und schliesslich im Deutschrap-Supergau schillernd
auseinander platzte. Immer mittendrin das Hamburger Trio. Anfangs übersetzt
man Public
Enemy-Gedanken in mitteleuropäisches Dagegensein, zersägt
Nazi-Zeichen auf der Bühne und hinterlässt beim erstem Fernsehauftritt
offene Münder bei Zuschauern mit bescheuerten Frisuren. Dann lassen
sich die Beginner
von musikalischen Einflüssen aller Art inspirieren, um schliesslich
1999 mit "Bambule" ein Rap-Album auf den Tisch zu hauen, wie es
mehr Rap nicht sein könnte. Der Hype kommt schlagartig mit Bravo-Postern,
"The Dome"-Auftritten,
"Nur die Liebe zählt" und Hauptbühne beim Bizarre-Festival.
Jedes Ereignis beinhaltet erzählenswerte Anekdoten, die zur grossen
Freude der Nachwelt erhalten sind. Ohne Frage gehören besonders die
Auftritte bei "The
Dome" und auf dem Bizarre-Festival zu den besten Persiflagen,
die der deutsche Musikzirkus erleben durfte. Auf den Zusammenbruch des Kassenschlagers
Deutschrap reagiert das Trio letztlich mit Solo-Projekten und ernsthaften
Überlegungen, ob die ganze Geschichte in dieser Form überhaupt
noch Sinn macht. Zur Freude aller zeigt die zweijährige Isolation Wirkung,
und der schon verloren geglaubte Bumerang kommt in Form der Nummer eins-Platzierung
für "Blast Action Heroes" wieder zurück. Aufbereitet
ist die detaillierte Hip Hop-Historie mit Kommentaren von Torch,
Dynamite
Deluxe, Main
Concept ... und natürlich den Originaltönen von Denyo,
Eissfeldt und Mad selbst. Im speziellen Fox-Modus kann man noch tiefer
in die Materie einsteigen und noch mehr Information aufsaugen.
Dazu gibt es auf DVD zwei den kompletten 90-minütigen Live-Mitschnitt
des Konzertes in der grossen Freiheit vom 3. Dezember 2003 und alle
Videos von "Die Kritik an Platten ..." bis hin zu "Morgen
Freeman". Selbst dem unersättlichen Fan geben Backstage-Material
vom Feinsten und "pädagogisch wertvolle" Aufnahmen von der
Tour den Rest. Diese Band hat Style. Das bestätigt nicht nur der Buback-Labelchef
Ale Dumbsky. Das verraten auch die schnieken Nike Air Forces auf dem Cover
und das Gesamtbild dieser DVD, die es schafft, das Gesamtkunstwerk Absolute
Beginner zur Gänze darzustellen.
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Text-Quellen:
Diverse |
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03.01.2005 15:47:40 / enzo Alle Angaben ohne Gewähr |
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