In der empirischen Kapitalmarktforschung konnte der Value-Effekt in den Neunzigerjahren von Fama und French zum ersten Mal nachgewiesen werden. Der Value-Effekt stellt eine Anomalie dar, die nicht mit der Theorie effizienter Kapitalmärkte und dem Kapitalmarktmodell CAPM vereinbar ist. Bis heute wurden jedoch zahlreiche Studien durchgeführt die international verschiedene Value-Effekte untersuchten und risikoadjustierte Überrenditen nachweisen konnten. Die genauen Ursachen für diesen Effekt sind sehr vielfältig. Die Behavioral Finance scheint jedoch plausible verhaltenstheoretische Erklärungsansätze für die Value-Anomalien liefern zu können. Dieses Buch behandelt die empirische Untersuchung des deutschen Aktienmarktes von 1991 bis 2012 in Bezug auf den Value-Effekt. So konnten für einfache Value-Strategien risikoadjustierte Überrenditen im Vergleich zu Growth-Strategien und dem Gesamtmarkt nachgewiesen werden. Im Sinne der Columbia University von New York und Warren Buffett sind wertorientierte Aspekte genau so wichtig für eine erfolgreiche Value-Strategie wie wachstumsorientierte Aspekte. Daher untersucht diese Studie ebenfalls die Kombination aus einfachen Value-Kennzahlen und dem historischen Gewinnwachstum.