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Farbiger Abglanz: Erinnerungen an Ludwig Thoma, Max Dauthendey und Albert Langen
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(Buch) |
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Inhalt: |
Über Ludwig Thoma ist von Berufenen und Unberufenen so viel geschrieben worden, dass ich dies Geschriebne kaum vermehren würde, empfände ich es nicht mit Trauer, wie wenig ihm bis auf den heutigen Tag trotz allem Erfolg und Ruhm menschlich und künstlerisch sein Recht geworden ist. Das tut mir nicht um seinetwillen leid, ist er doch über den Ehrgeiz und die Ungeduld der Lebenden hinaus, sein Werk wird dauern und kann warten ¿ leid tut mir das um unser Volk, dem er viel mehr zu geben hätte, als es bis jetzt empfangen will.
Man hat gehört und spricht es nach, dass er der grösste Bayerndichter unsrer Tage und einer der echtesten und treuesten deutschen Männer aller Zeiten war. Sich aber selbst davon zu überzeugen, fällt ausserhalb seiner engeren Heimat beinah niemand und auch in dieser Heimat viel zu wenigen ein.
Norddeutsche werden aus seinem ganzen Werk meist nur die «Lausbubengeschichten» und dies oder jenes seiner heitern Bühnenwerke kennen oder ihn gar auf Grund der nach seinen Komödien gedrehten Filme schwer verkennen. So muss man in ihm freilich nichts als eine Art von Spassmacher erblicken und sieht ihn damit falsch und viel zu klein.
Nicht, dass ich dichterischen Humor geringer anschlüge als dichterischen Ernst ¿ im Gegenteil: am Wert der Seltenheit gemessen gebührte jenem wohl der höhere Preis, wenn man schon die zwei Dinge «valutarisch» gegeneinander abwägen will. Doch auch die persönlichsten und stärksten Gaben, die wir dem Humoristen Thoma danken, seine Bauerngeschichten, sind über Bayerns Grenzen kaum hinausgedrungen. Vor allem aber übersieht man gern, dass dies nur eine Seite seines Schaffens ist. |
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