Wien in den dreissiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Ferdinandstrasse in der Leopoldstadt ist die Strasse der Lederhändler und »kleinen Leute«, ein Kosmos der jüdischen Welt: die Trafik, an der es Tabak und Tratsch gibt, das Kaffeehaus, in dem die Männer die »Weiber fangen«, die Seifenhandlung und das Waisenhaus. Mit zärtlicher Anteilnahme und bissigem, an Karl Kraus geschultem Spott beschreibt Veza Canetti eine untergehende Welt am Vorabend der grossen Katastrophe.
»Die Gelbe Strasse handelt von der Unantastbarkeit des Menschen auch in seiner grössten Gefährdung.«
Elias Canetti