Die Untersuchung hat die bisher nur mit Hinblick auf das Verfasserproblem und die Redaktionsgeschichte erforschte Sächsische Weltchronik hauptsächlich als Zeugen eines vergangenen Geschichtsdenkens zum Thema. Die Leistung des Weltchronisten wird im Vergleich mit seinen Quellen deutlich gemacht. Auf dem sicheren Fundament einer genauen Quellenanalyse und einer von den späteren Überarbeitungen geschiedenen originalen Textfassung führt der Autor die historiographische Arbeit des Chronisten vor Augen. Die Lektüre des gesamten Chroniktextes als Einheit zeigt Strukturen eines individuellen Geschichtsdenkens auf, wie sie bisher für die mittelalterliche Historiographie von der Forschung noch wenig herausgestellt worden sind.