Die italienische Resistenza (1943-1945) gegen das faschistische Deutschland gilt als ein zentraler Staatsgründungsmythos Italiens und wird seit Ende des Zweiten Weltkriegs zu einem entscheidenden Merkmal des Landes stilisiert. Deutschland dient in diesem Diskurs als nationalsozialistisches Feindbild. Der ¿böse Deutsche¿ wird bis heute als ein Negativbeispiel genutzt, um die nationale Identität Italiens zu stärken. Konsequenterweise hängt in Italien das Bild des Deutschen untrennbar mit der Interpretation des Faschismus zusammen.
In dieser Studie analysiert die Autorin die Darstellung des Deutschenbildes in italienischen Spielfilmen nach 1945 und die damit verbundene Mythisierung der Resistenza. Auch beleuchtet das Buch, wie Film und Politik das deutsche Feindbild als wiederkehrendes Motiv zur eigenen Abgrenzung vom Faschismus nutzen und die Vergangenheit (um)deuten.